Der Yogakurs richtet sich an Betroffene aller Altersgruppen, insbesondere an Betroffene die immer wieder in Alltagssituationen zu Rückfällen neigen. Yoga eignet sich der Erfahrung nach besonders gut als Entspannungsverfahren unterstützend und ergänzend zur  Therapie. Gerade suchtkranke Menschen haben Probleme, sich zu entspannen, infolge der Suchtkonditionierung sowie verschiedener persönlichkeitsbedingter und biografisch geprägter Belastungsfaktoren. Auf die Teilnehmer angepasste Körper- und Atemübungen ermöglichen die Erfahrung von aktiver Entspannung ohne Einnahme von Suchtmitteln und als über das eigene Tun erfahrbar und selbst erreichbar.
Suchtkranke nehmen Spannungen auch erstmals in der Abstinenz wieder bewusst wahr. Die so genannte »Alkoholkompetenz«, also das Herstellen eines Spannung lösenden Zustandes durch das Suchtmittel, kann auf diese Weise eine Korrektur erfahren.
Bewährt haben sich dabei aktive dynamische Bewegungsabfolgen; sie sind motivierender als passive Entspannungsmethoden, etwa im Liegen, die eine oft bestehende innere Unruhe verstärken und bei Klienten mit Angststörungen oder Traumata Paniksymptome auslösen können. Eine regelmäßige Yogapraxis kann den Umgang mit Spannungszuständen verbessern und psychomotorische Unruhe und Nervosität mindern. Die Stressresistenz und auch die Bewältigung des Suchtdrucks unterstützt sie ebenfalls, z. B. mit Atemübungen.